Ein gerne wiederholter Irrtum ist, dass Interim- oder Projektmanager sehr viel mehr kosten als Festangestellte und die Tagessätze intransparent sind. Bei Betrachtung
der Tagessätze erscheinen diese tatsächlich hoch. Doch bei genauer Nachberechnung sind Projekt- und Interim Manager im kurzfristigen Zeithorizont günstiger als Festangestellte.
Grundlagen der Berechnung- die 1% Formel
Als Fausformel gilt die 1% Berechnung vom Brutto-Jahresgehalt einer gleichwertigen Position im Unternehmen als Tageshonorarsatz. In der Realität schwankt der tatsächliche vereinbarte Tagessatz zwischen 0,75 und 1,25% vom Jahresgehalt. Gezahlt werden nur die tatsächlich geleisteten Arbeitstage /Stunden. Reisespesen werden extra berechnet.
Betriebswirtschaftliche Betrachtung für das Unternehmen
Gegenüber dem festangestellten Personal entfallen erhebliche Zusatzkosten wie Renten- und Sozialversicherungsbeiträge, kalkulatorische Urlaubs- und Krankheitstage, Kosten zur betrieblichen Altersversicherung etc., Bonus, Dienstwagen etc. die in der Gesamtheit der Zusatzkosten je nach Unternehmen zwischen 35 und 50% liegen.
Projektkosten statt Fixkosten
Wichtiger als die Personalzusatzkosten ist jedoch die betriebswirtschaftliche Zuordnung der Kosten des Interim Managers zu den Projekt- und Produktkosten statt zu den Overhead-Kosten des Unternehmens. Gerade die Overhead-Kosten sind jedoch die Messzahlen zur Profitabilität und werden somit geschont. Insgesamt liegen die Gesamtkosten eines Projektmanagers im mittelfristigen Bereich etwa 30% höher als die eines festangestellten Mitarbeiters, dafür entfallen jedoch zusätzliche Rekrutierungskosten, langfristige Verbindlichkeiten, die sich bilanztechnisch niederschlagen und das Wichtigste: der Interim-Manager ist kurzfristig verfügbar.
Hohe Wertschöpfung durch Interim Management
Nach einer Studie von Heise erzielen Interim-Manager zu 80% mindestens das Doppelte jeden eingesetzten Euros an Mehrwert. Häufig liegt jedoch das Verhaltnis
höher(bis zu 1:10).
Die Tages- und Stundensätze für Beratung und Interim-Management haben sich bundesweit seit 2016 leicht nach oben entwickelt. Der Bedarf an qualifizierten Managern hat zugenommen und damit sind auch höhere Sätze entstanden. Mittelfristig wird sich der Trend fortsetzen, auch wenn bereits im Jahr 2019 durch wirtschaftliche Unsicherheiten ein leicht abfallender Bedarf an IMs festgestellt werden kann.
negative Corona - CoVid 19 Auswirkungen 2020
Viel deutlicher fallen die Zahlen für die Tagessätze der Interimsmanager durch die Coronakrise zurück. Viele Unternehmen verschieben aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit geplante Investitionen und Projekte, sodass auch Interimmanager nicht im gleichen Maße benötigt werden. Das wirkt sich natürlich auch auf die Tagessätze aus, sodass hier im Augenblick ein Abschlag von 10% realistisch ist.
Wenig betroffen sind hiervon die Pharmabranche und der Konsumgüterbereich, stark hingegen alle Interimmanager, die in der Automobilindustrie, insbesondere der Zulieferindustrie tätig sind.
Die Zukunft nach Corona 2021/2022
Besondere Aufmerksamkeit widmen wir der Logistik und dem Supply Chain Management. Die schon geplanten Rückführungen und Verlagerungen von Produktion aus Asien in den europäischen Raum werden zu massiven Veränderungen in den logistischen Prozessen führen. Die Automatisierung und Digitalisierung in vielen Unternehmen, einschließlich der Verbreitung von Home-Office Tätigkeiten wird sich auch im Interimmarkt bemerkbar machen. Der Interimmanager von morgen wird ebenso ein Teil seiner Tätigkeiten von zu Hause erledigen und damit fallen Spesenaufwendungen weg, aber die Anforderungen an Kommunikation und Interaktion steigen. Spätestens 2021 wird der Bedarf an IMs wieder steigen und damit auch wieder das Niveau von 2019 erreichen.
Technische Leitung | |
Werksleitung | |
Produktionsleitung/Fertigung | |
Leiter Produktionstechnik (Lean Management) | |
Betriebsleitung | |
Leiter Produktionsplanung / Projektmanagement | |
Montageleiter/Aussendienst | |
Ingenieur Produktion/Fertigung | |
Spezialist Arbeitsvorbereitung/Produktionsplanung | |
Techniker Produktion | |
Logistik | |
Leiter Logistik/Materialwirtschaft/Einkauf | |
Leiter Logistik/Supply Chain Management/Projektmanagement | |
Vertriebsingenieur | |
Leiter Lager / Warehouse Manager | |
Spezialist Supply Chain Management | |
Zollexperte | |
Qualitätswesen | |
Leiter Qualitätswesen/Qualitätsmanagement | |
Laborleiter | |
Spezialist Qualitätswesen/Beauftragter | |
Produktentwicklung / F&E - technisch - | |
Leiter Produktentwicklung | |
Leiter F & E | |
Leiter Konstruktion (Maschinenbau) | |
Spezialist F & E | |
Einkauf | |
COO / Projektleiter | |
Einkaufsleiter 20 Berufsjahre | |
Einkäufer strategisch 15 Berufsjahre | |
Einkäufer Projekte 15 Berufsjahre | |
Einkäufer operativ 15 Berufsjahre | |
1.700 |
1.250 |
1.200 |
1.250 |
1.050 |
950 |
950 |
850 |
850 |
1.300 |
1.300 |
1.050 |
1.000 |
950 |
950 |
1.200 |
950 |
900 |
1.450 |
1.360 |
1.150 |
950 |
1.250 |
1.150 |
1.050 |
980 |
950 |
Tendenz
--
--
steigend
--
steigend
--
--
steigend
--
steigend
steigend
fallend
steigend
steigend
-+
--
--
steigend
--
steigend
--
--
steigend
fallend
--
fallend
fallend
Diese Richtzahlen sind Mittelwerte beziehen sich auf den Index 100%. Kurzfristige Einsätze können bis zu 10% höher beaufschlagt werden. Bei langfristigen Verpflichtungen (über 6 Monate) sind u.U. 10-15% Abschläge zu berücksichtigen.
Für 2021 sind Abschläge bis 10% möglich.
Industriebranche | Abweichung vom Index |
Maschinenbau |
112 % |
Health Care/Pharma |
105 % |
Elektro/High-Tech. |
100 % Index |
Sonstige Industrie |
98 % |
Handel/Konsumgüter |
95 % |
Metallindustrie | 94 % |
Automobilzulieferindustrie | 93 % |
Anfragen zu Beratern oder Interim Managern nehmen wir gerne entgegen. Tel. 0271 40 58 900.